Woche 1-3
Räumlich sieht es so aus, dass der Welpe sich bis zur 3. Lebenswoche ausschließlich in der Wurfbox oder der direkten Umgebung aufhält. Außer der Mutter hat in der freien Natur niemand Kontakt zu den Kleinen.
Der Körper ist auf das Wachstum konzentriert und der Parasympathikus, der für die Entspannung im Körper zuständig ist, hat die Oberhand. Die Welpen sind in einem dauerhaften Entspannungszustand. Sie können in dieser Zeit keinen großen Stress empfinden.
Alles, was sie erleben, ist weder gut noch schlecht, es ist einfach da.
Mit liebevollem Maß zwischen Über- und Unterforderung, hat man jetzt unglaubliche Möglichkeiten, für die Wegbereitung ins Leben.
Als Beispiel möchten wir hier das Thema Silvester aufgreifen. Spielt man den Kleinen jetzt in angemessener Lautstärke die typischen Geräusche der Raketen vor, wird dies für sie ein normales Ding sein.
Woche 1
Leichter Stress wird für die Welpen durch Hunger und minimale Temperaturschwankungen erzeugt. (Welpen können ihre Thermoregulation zuerst noch nicht selbst kontrollieren.)
Dieser Stress ist die Basis für einen ausgeglichenen und lernfähigen Welpen. Es trainiert die Fähigkeit zur Stressverarbeitung.
Besonders wichtig ist hierbei, dass das Erreichen der Zitze oder Wärmequelle die Belohnung für die dafür nötige Anstrengung ist. So lernt der Welpe, dass sich Anstrengung lohnt.
Als Wärmequelle sollte die Mutter immer die erste Wahl sein, denn das Familienkuscheln ist für die ein weiterer wichtiger Punkt. Gibt es eine künstliche Wärmequelle, wird sie bevorzugt, da sie leichter zu finden ist. Der Welpe muss sich weniger anstrengen und die Belohnung ist damit schwächer.
Außerdem sollte Rotlicht vermieden werden und stattdessen mit lichtlosen Wärmequellen gearbeitet werden.
Mit Frühstimulation ab dem 3. Tag, kann man die kleinen Hunde bereits jetzt an die menschliche Hand und Gerüche gewöhnen.
Dazu gehört z.B. das sanfte Streicheln und das Berühren der winzigen Öhrchen, Rütchen und Pfötchen. Auch das tägliche Wiegen unterstützt dies.
Woche 2
Bereits jetzt öffnen sich die Augen. Dies passiert i.d.R. zwischen dem 10 und 14. Tag.
Woche 4-5
Ab jetzt beginnen die Welpen die Welt in der Umgebung des Wurfgeleges immer mehr zu erkunden. Sie halten sich aber immer noch in unmittelbarer Nähe auf.
Jetzt beginnen die Besuche der anderen Rudelmitglieder in den verschiedenen Altersklassen.
Entspannung ist immer noch der Hauptzustand des Organismus und so siegt Neugier über Angst. (je nach Rasse findet die zu unterschiedlichen Zeiten statt)
Woche 6-8
Nun werden die Welpen mutiger und erkunden die Welt in immer größer werdendem Radius um die Wurfbox. Der Sympathikus übernimmt und Stress kann entstehen.
Nun stehen dem Welpen Unsicherheit und Ängstlichkeit als Reaktionen zur Verfügung.
Der Welpe sollte jetzt besonders behutsam beim Erkunden unterstützt werden. Er soll unbedingt selbst entscheiden, ob er in die Situation hinein gehen möchte oder sich für Rückzug entscheidet. Eine Überforderung sollte zu keinem Zeitpunkt stattfinden.
Es geht in dieser Zeit vor allem darum, positive Erfahrungen zu sammeln und damit Neugier und Entspannung in der Waage zu halten.
Im Zweifel geht hier Qualität vor Quantität.
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